HR

Change Management und HR

Dominik Bernauer
Change Management und HR Modelle, Beispiele und Erfolgsfaktoren | Workdate

Modelle, Beispiele und Erfolgsfaktoren

Unternehmen stehen heute unter dauerhaftem Veränderungsdruck. Neue Technologien, Märkte und die Erwartungen von Mitarbeitenden verlangen ständiges Change Management. Doch Veränderung gelingt selten problemlos. Unsicherheit, Widerstände und fehlende Klarheit sind häufige Begleiter.

Change Management beschreibt den bewussten Umgang mit Veränderung. Es geht darum, Strukturen, Kommunikation und Kultur so zu gestalten, dass Neues angenommen wird. HR nimmt dabei eine doppelte Rolle ein. Einerseits treibt HR Veränderungen, etwa in Kultur, Führung und Employer Branding. Andererseits ist HR selbst von Transformation betroffen, zum Beispiel durch Automatisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

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Warum Change Management für HR entscheidend ist

Veränderung betrifft heute alle zentralen Aufgaben von HR. Recruiting wandelt sich durch KI-gestützte Systeme. In der Personalentwicklung und in vielen weiteren HR-Bereichen spielen digitale Lösungen und datenbasierte Entscheidungen eine immer größere Rolle. Hinzu kommt die Herausforderung, hybride Arbeitsmodelle zu gestalten. Auch gesellschaftliche Entwicklungen wie Demografie und Fachkräftemangel verstärken den Veränderungsdruck.

Damit ist HR automatisch Teil jedes Veränderungsprozesses. Es sorgt dafür, dass Wandel nicht auf eine technische Ebene reduziert bleibt, sondern Mitarbeitende einbindet, Führungskräfte stärkt und die Unternehmenskultur weiterentwickelt.

Change Management Definition

Change Management im Unternehmen umfasst die Planung, Steuerung und Begleitung von Veränderungsprozessen in Organisationen. Ziel ist es, neue Strukturen, Prozesse oder Arbeitsweisen erfolgreich einzuführen und dauerhaft zu verankern.

Für HR hat das besondere Relevanz. Ein Beispiel dafür ist die Automatisierung administrativer Aufgaben. Digitale Personalakten oder Self-Service-Portale entlasten, verändern aber auch das Rollenbild von HR. Aus einer eher verwaltenden Funktion wird zunehmend eine beratende und strategische. Damit ein solcher Wandel gelingt, braucht es Kommunikation, Training und die Einbindung aller Beteiligten.

Warum Change Management-Projekte scheitern und wie HR unterstützen kann

Viele Change-Projekte erreichen ihre Ziele nicht oder nicht vollständig. Einige der Ursachen dafür sind so charakteristisch, dass sie in fast jedem Veränderungsprozess zu finden sind. Dazu gehören unter anderem Folgende:

HR kann in all diesen Punkten eine entscheidende Rolle spielen. Es schafft Transparenz, organisiert Beteiligung und befähigt Führungskräfte, den Wandel zu unterstützen. Ein anschauliches Beispiel ist die Einführung von KI im Recruiting. Hier braucht es klare Kommunikation, Schulungen (etwa in Bezug auf den EU AI Act) und neue Kompetenzprofile, damit die Veränderung akzeptiert und wirksam umgesetzt wird.

Change Management Modelle (für HR)

Damit Veränderung gelingt, können Organisationen auf verschiedene Modelle zurückgreifen. Sie bieten eine strukturierte Orientierung und helfen, den Prozess planbar und nachvollziehbar zu gestalten. Für HR ist es wichtig, die gängigen Ansätze zu kennen, um sie im eigenen Kontext anzuwenden. Im Folgenden stellen wir die bekanntesten Modelle vor und zeigen anhand von Beispielen, wie sie im HR genutzt werden können.

1. Lewins 3-Phasen-Modell

Kurt Lewin teilt Veränderung in drei Schritte:

HR Change Management Best Practice Beispiel 1

Ein mittelständischer Maschinenbauer stand vor der Herausforderung, sein Recruiting effizienter zu gestalten. Bisher wurden Bewerbungen manuell bearbeitet, was zu langen Durchlaufzeiten und unklaren Prozessen führte.

Auftauen: In der Phase des Auftauens wurde zunächst transparent gemacht, warum das alte Verfahren nicht mehr tragfähig war. HR führte Workshops mit Fachabteilungen durch und zeigte anhand von Kennzahlen, wie viel Zeit durch manuelle Abläufe verloren ging.

Veränderung: In der Phase der Veränderung wurde ein Bewerber-Tracking-System eingeführt, das Bewerbungen automatisch erfasst, Prozesse standardisiert und Führungskräften mehr Transparenz bot. Parallel dazu erhielten Recruiter und Führungskräfte Schulungen, um das System sicher anzuwenden.

Stabilisieren: In der Phase des Stabilisierens wurden regelmäßige Feedbackrunden eingeführt und Best Practices dokumentiert. Auf diese Weise wurde das neue System zum festen Bestandteil des Recruiting-Alltags und die Akzeptanz der Mitarbeitenden ist sichergestellt.

Das Ergebnis sind deutlich verkürzte Durchlaufzeiten im Bewerbungsprozess, während HR sich stärker auf die Auswahl und Begleitung der Kandidaten konzentrieren kann.

Mehr zum Thema Change Management mit Lewins 3-Phasen-Modell

Allgemeine Erläuterungen zum Change Management mit Lewins 3-Phasen-Modell findest Du auf Wikipedia.
Mehr Informationen mit konkretem HR Bezug bietet der Beitrag Understanding the Lewin Change Model in HR Leadership bei The strategic chro.

2. Kotters 8-Stufen-Modell

John Kotter hat ein Modell entwickelt, das beschreibt, wie Veränderungsprozesse erfolgreich umgesetzt werden können. Es umfasst acht aufeinanderfolgende Schritte:

  1. Dringlichkeit erzeugen – verdeutlichen, warum Veränderung notwendig ist.
  2. Führungsteam aufbauen – ein starkes Team zusammenstellen, das den Wandel trägt.
  3. Vision und Strategie entwickeln – ein klares Bild der Zukunft entwerfen.
  4. Vision kommunizieren – Mitarbeitende regelmäßig und verständlich informieren.
  5. Hindernisse aus dem Weg räumen – Strukturen oder Widerstände abbauen, die den Wandel blockieren.
  6. Kurzfristige Erfolge sichtbar machen – kleine, messbare Ergebnisse erreichen.
  7. Erfolge konsolidieren und ausbauen – Veränderungen schrittweise vertiefen.
  8. Veränderungen verankern – neue Routinen fest im Unternehmen etablieren.

Ein typisches Beispiel im HR ist die Einführung eines HR-Analytics-Systems. Dringlichkeit entsteht, sobald klar wird, dass ohne hohe Datenqualität fundierte Entscheidungen nicht möglich sind. HR und Management bilden ein Führungsteam, das den Wandel gemeinsam vorantreibt. Die Vision eines datenbasierten Talentmanagements wird regelmäßig in Meetings und internen Kommunikationskanälen geteilt. Erste Quick Wins entstehen durch übersichtliche Reports, die Führungskräften schnelle Einblicke ermöglichen. Diese frühen Erfolge steigern die Akzeptanz und ermutigen Mitarbeitende, das System aktiv zu nutzen. Schritt für Schritt werden weitere Funktionen freigeschaltet, Trainings organisiert und Prozesse angepasst. So wächst das Vertrauen in die neue Lösung, bis sie fester Bestandteil der täglichen HR-Arbeit wird.

Mehr zum Thema Change Management mit Kotters 8-Stufen-Modell lesen

Allgemeine Erläuterungen zum Change Management mit Kotters 8-Stufen-Modell findest Du auf Wikipedia.

3. ADKAR-Modell

ADKAR stellt das Individuum in den Mittelpunkt. Damit eine Veränderung gelingt, brauchen Mitarbeitende Awareness, Desire, Knowledge, Ability und Reinforcement.

Ein Beispiel aus HR ist die Einführung von Remote-Work-Programmen. Awareness entsteht durch Kommunikation der Vorteile. Desire wächst, wenn Mitarbeitende die Vorteile erleben. Knowledge und Ability vermittelt HR durch Trainings und Guidelines. Reinforcement geschieht durch Feedback und Anpassung von Richtlinien.

Für ADKAR gibt es bisher wenige veröffentlichte HR-Fallstudien. Der Transfer in HR-Kontexte ist jedoch nachvollziehbar und wird häufig genutzt, insbesondere bei der Einführung neuer Tools oder Policies.

Weiterführende Infos ADKAR Modell findest Du unter anderem bei StudySmarter.

4. Krügers 5-Phasen-Modell

Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Wilfried Krüger, langjähriger Professor an der Universität Gießen, hat das bekannte 5-Phasen-Modell für Unternehmen entwickelt. Es zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Ansätzen und baut auf den Grundlagen von Kurt Lewin und John Kotter auf, wurde aber von Krüger weiterentwickelt und an moderne Veränderungsprozesse angepasst.

Das Modell beschreibt fünf Phasen, die einen Veränderungsprozess von der Idee bis zur Verstetigung begleiten:

  1. Initialisierung – das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Veränderung entsteht.
  2. Konzeption – Inhalte und Maßnahmen werden geplant und strukturiert.
  3. Mobilisierung – Mitarbeitende und Führungskräfte werden überzeugt und aktiviert.
  4. Umsetzung – die geplanten Maßnahmen werden in die Praxis überführt.
  5. Verstetigung – die neuen Strukturen und Routinen werden dauerhaft im Alltag verankert.

HR Change Management Best Practice Beispiel 2

Ein Unternehmen wollte seine Personalentwicklung modernisieren und auf ein digitales Learning-Management-System umstellen. In der Initialisierung wurde klar kommuniziert, warum die bisherigen, überwiegend analogen Formate nicht mehr ausreichten. In der Konzeption entstand ein Plan für Inhalte, Verantwortlichkeiten und technische Umsetzung. Besonders wichtig war die Mobilisierung, bei der Führungskräfte als Lernbotschafter gewonnen und Mitarbeitende aktiv einbezogen wurden.

Die eigentliche Umsetzung erfolgte durch die Einführung der Plattform, begleitet von Pilotgruppen und Trainings. In der Phase der Verstetigung wurden Feedbackschleifen eingerichtet, Inhalte regelmäßig aktualisiert und die Plattform fest in die HR-Prozesse integriert. Heute ist digitales Lernen ein selbstverständlicher Bestandteil der Personalentwicklung in dem Unternehmen.

Mehr zum Thema Change Management mit Krügers 5-Phasen-Modell

Auch für Krüger existieren nur wenige explizite HR-Fallstudien. Der Praxisbezug ergibt sich jedoch, da HR in der Realität häufig Mobilisierung und Verankerung übernimmt.
Tiefergehende Informationen zu Change Management mit Krügers 5-Phasen-Modell findest Du unter anderem bei WCG.

Emotionen und das Tal der Tränen beim Change Management

Veränderungen lösen bei Mitarbeitenden unterschiedliche Emotionen aus. Sie durchlaufen dabei Phasen von Schock und Ablehnung bis hin zur Akzeptanz. Der emotionale Tiefpunkt in diesem Verlauf wird auch als „Tal der Tränen“ bezeichnet, welches Teil der Veränderungskurve ist.

Ein Beispiel ist die Einführung neuer Homeoffice-Regelungen. Anfangs herrscht Begeisterung über Flexibilität. Später entstehen Frustrationen durch technische Probleme oder fehlende Teamkultur. HR kann diese Phase begleiten, indem es klare Kommunikation bietet, Werkzeuge für Zusammenarbeit bereitstellt und Feedbackrunden organisiert.

Widerstand ist dabei nicht automatisch ein Zeichen mangelnder Kompetenz. Er zeigt vielmehr, dass Menschen mit den Veränderungen ringen. Selbstverständlich sind mitunter aber auch fehlende Kompetenzen oder Ressourcen die Ursache für Widerstand beim Change Management. Auch hier kann HR durch Qualifizierung und Unterstützung gezielt ansetzen.

Change Management und HR: Modelle, Beispiele und Erfolgsfaktoren

Widerstände im Change Management verstehen und überwinden

Widerstände im Change Management sind unvermeidbar. Sie entstehen dort, wo Routinen infrage gestellt werden und Mitarbeitende Unsicherheit verspüren. Anstatt sie aber als Störung zu sehen, lohnt es sich, sie zu verstehen und produktiv zu nutzen.

Ursachen für Widerstände im Change Management

Die Gründe für Widerstände sind vielfältig. Beispiele dafür sind:

Widerstände sind also selten Ausdruck einer „Blockadehaltung“, sondern meist eine logische Reaktion auf wahrgenommene Risiken.

Widerstände im Change Management überwinden – Methoden aus der Praxis

Widerstände lassen sich nicht einfach wegwischen. Und das wäre auch kaum der richtige Ansatz. Sehr wohl lassen sie sich aber so lenken, dass sie Energie für Beteiligung und Verbesserung freisetzen. Erfolgreiche Ansätze dafür sind:

So werden Blockaden zu wertvollen Signalen, die zeigen, wo Anpassungen nötig sind. Damit lässt sich neue Energie für den Wandel freisetzen. Bestenfalls durch aktive Beteiligung, Verbesserungsvorschläge, mehr Motivation, hilfreiches Feedback und neue Ideen.

Erfolgsfaktoren im Change Management

Erfolgreiches Change Management hängt von mehreren Faktoren ab. HR kann dabei gezielt unterstützen.
Beispiele für Erfolgsfaktoren sind etwa:

Stolperfallen entstehen, wenn HR nur verwaltet, statt zu gestalten.
Etwa, wenn…

Ein Beispiel ist die Automatisierung von HR-Prozessen. Sie wird nur erfolgreich, wenn HR zugleich neue Rollenbilder entwickelt und den Mitarbeitenden vermittelt, wie sie von der Veränderung profitieren. Denn Automatisierung kann bei Beschäftigten Unsicherheit auslösen. Das reicht von der Sorge um den eigenen Arbeitsplatz über die Angst, an Bedeutung zu verlieren, bis hin zu Befürchtungen, mit neuen Technologien überfordert zu sein.

Arbeitgeber sollten diese Sorgen ernst nehmen, transparent über die Ziele und Auswirkungen kommunizieren und durch Qualifizierung sowie neue Entwicklungsperspektiven Vertrauen schaffen. Dann kann das sowohl die Effizienz steigern als auch Freiräume für mehr strategische und kreative HR-Arbeit eröffnen.

Ein gelungenes Beispiel ist das Automatisierungsprojekt der Deutschen Bahn. Das Unternehmen hat in einem großangelegten Projekt einen Teil seiner HR-Prozesse automatisiert. Ziel war es, wiederkehrende Routinen wie Dokumentenverwaltung und administrative Abläufe zu digitalisieren und so die Effizienz deutlich zu steigern. Entscheidend war dabei, dass die Mitarbeitenden früh eingebunden wurden und die Veränderung klar kommuniziert wurde. Das Ergebnis war eine spürbare Entlastung im Tagesgeschäft, mehr Raum für strategische HR-Aufgaben und die Auszeichnung mit dem Queb HR Innovation Award 2025.

Change-Management-Beratung als Unterstützung für HR

Nicht jede Veränderung lässt sich allein mit internen Ressourcen steuern. Gerade komplexe Vorhaben wie die Einführung neuer Technologien, Umstrukturierungen oder Kulturprogramme können externe Unterstützung sinnvoll machen.
Eine externe Change-Management-Beratung bietet Unternehmen und HR gleich mehrere Vorteile. Beraterinnen und Berater bringen methodisches Wissen, Erfahrungen aus anderen Projekten und eine neutrale Sichtweise ein. Sie helfen dabei, Prozesse zu strukturieren, typische Stolperfallen zu vermeiden und die Kommunikation professionell aufzusetzen.

Ein weiterer Pluspunkt ist ihre Unabhängigkeit. Externe Partner stehen nicht zwischen den internen Fronten und können kritische Themen offen ansprechen, ohne dass ihnen dies persönlich ausgelegt wird. Mitarbeitende haben zudem oft mehr Vertrauen, schwierige Punkte in geschützten Formaten mit Externen zu teilen. So können Ängste, Zweifel oder auch berechtigte Einwände sichtbar werden, die Mitarbeitende ihrem direkten Vorgesetzten gegenüber vielleicht nie äußern würden.

Für HR bedeutet das Entlastung in kritischen Phasen und die Möglichkeit, eigenes Wissen gezielt zu erweitern. Wichtig ist jedoch, dass externe Beratung nicht als Ersatz für interne Verantwortung verstanden wird. Change gelingt nur dann, wenn HR und Führungskräfte selbst aktiv gestalten und die Veränderung sichtbar mittragen.

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Ausblick aufs Change Management im Unternehmen

Change Management ist eine Daueraufgabe für Organisationen aller Art. Für HR hat es eine besondere Bedeutung. Denn HR ist Treiber, Vermittler und Betroffener zugleich. Ob KI im Recruiting, die Automatisierung von Prozessen oder neue Arbeitsmodelle: HR trägt maßgeblich dazu bei, wie gut Wandel im Unternehmen verstanden, akzeptiert und schließlich erfolgreich umgesetzt wird.
Modelle wie Lewin, Kotter, ADKAR oder Krüger bieten wertvolle Orientierung. Wirkung entfalten sie insbesondere dann, wenn Führungskräfte und HR sie in der täglichen Praxis mit Maßnahmen und Beispielen ausfüllen.

Dabei ist Change Management heute wichtiger denn je. Wo Unternehmen vor hundert Jahren ein Geschäftsmodell über Jahrzehnte hinweg fortführen konnten, sind die Zyklen heute deutlich kürzer. Technologie, Märkte und Erwartungen verändern sich rasant. Stillstand ist da keine Option. Organisationen müssen den Wandel als festen Bestandteil ihrer Kultur verankern. Wer Agilität, Lernbereitschaft und Veränderungskompetenz in seiner Unternehmenskultur stärkt, bleibt wettbewerbsfähig und schafft Energie, Motivation und Zukunftssicherheit.

Autor:

Dominik Bernauer

Dominik Bernauer ist Berater, Autor, Blogger und Ghostwriter mit einem Schwerpunkt auf Employer Branding, HR, New Work und digitaler Transformation. Seit über 15 Jahren unterstützt er Unternehmen, Organisationen und Menschen dabei, diese Themen strategisch zu gestalten und erfolgreich umzusetzen. 

Für den Modern Work Blog schreibt er, weil ihn die Entwicklung moderner Arbeitswelten fasziniert und er Menschen ermutigen möchte, die Chancen des Wandels aktiv zu nutzen. Workdate inspiriert ihn dabei besonders, da es zeigt, wie innovative Tools den Arbeitsalltag verändern und Menschen besser vernetzen können.

Change Management FAQ

Was ist Change Management?

Change Management bezeichnet die Planung, Steuerung und Begleitung von Veränderungsprozessen in Organisationen. Ziel ist es, neue Strukturen, Prozesse oder Arbeitsweisen erfolgreich einzuführen und dauerhaft zu verankern. Dabei geht es nicht nur um Technik oder Organisation, sondern vor allem darum, Mitarbeitende einzubinden und Akzeptanz zu schaffen.

Was versteht man unter Change Management?

Change Management bezeichnet die systematische Planung, Steuerung und Begleitung von Veränderungsprozessen in Organisationen. Ziel ist es, Mitarbeiter*innen durch Kommunikation, Beteiligung und klare Führung aktiv einzubinden, um Veränderungen erfolgreich und nachhaltig umzusetzen.

Was ist das Tal der Tränen in der Psychologie?

Das „Tal der Tränen“ beschreibt eine Phase in Veränderungsprozessen, in der Mitarbeitende nach anfänglichem Schock oder Ablehnung einen Tiefpunkt an Motivation erleben. Mit gezielter Kommunikation, Transparenz und Unterstützung durch HR und Führungskräfte lässt sich dieser Punkt überwinden und Akzeptanz fördern.

Welche Phasen gibt es im Change Management?

Typischerweise durchlaufen Change-Prozesse mehrere Phasen: vom ersten Schock über Ablehnung und Einsicht bis hin zu Akzeptanz, Lernen und Integration. Ein strukturiertes Phasenmodell hilft, Mitarbeitende sicher durch den Wandel zu begleiten.

Welche Change Management Modelle gibt es?

Bekannte Modelle sind u. a. das 3-Phasen-Modell nach Lewin (Auftauen – Verändern – Stabilisieren), Kotters 8-Stufen-Modell sowie das ADKAR-Modell. Auch das 5-Phasen-Modell nach Krüger ist verbreitet. Sie bieten Orientierung und unterstützen HR beim erfolgreichen Wandel.

Warum scheitert Change Management?

Viele Change-Projekte scheitern an mangelnder Kommunikation, fehlender Transparenz oder zu geringer Mitarbeiterbeteiligung. Beschäftigte brauchen Klarheit, Sinn und Wertschätzung. Ohne diese Faktoren entsteht Widerstand, der den Erfolg gefährden kann.

Was sind die Ziele des Change Managements?

Zentrale Ziele sind die erfolgreiche Umsetzung von Veränderungen, die Förderung von Akzeptanz und Motivation, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die nachhaltige Verankerung neuer Strukturen und Prozesse.

Welche Erfolgsfaktoren gibt es im Change Management?

Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren gehören offene Kommunikation, Führung, die als Vorbild wirkt, frühzeitige Einbindung der Mitarbeitenden, Wertschätzung sowie ein klarer Umsetzungsplan. Diese Faktoren fördern Vertrauen und Akzeptanz.

Wie lange dauert Change Management?

Kleinere Veränderungen lassen sich oft innerhalb weniger Monate realisieren. Kultur- und Strukturwandel benötigen dagegen 1,5 bis 2,5 Jahre, bis sie fest in Köpfen und Verhalten der Mitarbeitenden verankert sind. Nachhaltigkeit ist hier entscheidend.

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