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Remote Work

Remote Work Best Practice Case: / gebrüderHeitz

Dominik Bernauer
Workdate Remote Work Best Practice

/ gebrüderheitz ist eine Digitalagentur mit Sitz in Mannheim, Freiburg und überall. Das ist möglich, weil sie ein remote-first Unternehmen ist.

Die Agentur existiert seit 2010 und beschäftigt heute acht feste und 24 freie Mitarbeiter.

Im Interview erläutert Geschäftsleiterin Sandra Grimmer, ob die Agentur schon immer remote-first gearbeitet hat, wie der Arbeitsalltag bei / gebrüderHeitz aussieht, welche Tools sie einsetzen, was ihre Kunden dazu sagen und was sie anderen Unternehmen für ihren Weg zur Remote-Work raten würden.

Sandra Grimmer: Geschäftsleitung / Projektmanagement Agentur / gebrüderHeitz

Bitte stell Dein Unternehmen einmal kurz vor! Was macht ihr, seit wann gibt es Euch, wie viele Mitarbeiter gibt es?

/gebrüderheitz wurde 2011 gegründet und besteht aktuell aus 12 Personen. Dazu kommen ca. 10 Freelancer, die regelmäßig für uns arbeiten. Wir sind selbstorganisiert und arbeiten 100 % remote. Als Web-Agentur mit stark technischer Ausrichtung sind wir auf Websites und Web-Applikationen spezialisiert.

Wie würdest Du Dein Unternehmen einordnen? Seid Ihr ein Remote-First, Remote-Only ein Hybrid-Work Unternehmen?

Wir sind ein Remote-Only Unternehmen.

Seid Ihr schon seit Eurer Gründung ein Remote-Only Unternehmen?

Nein, das hat sich in den vergangenen Jahren (schon vor Corona) immer mehr in diese Richtung entwickelt.

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Was war der Grund für diese Entwicklung?

Am Anfang war das keine bewusste Entscheidung, sondern der Reisetätigkeit und den Umzugswünschen von einzelnen Mitarbeitern und den Gründern geschuldet. Irgendwann haben wir festgestellt, dass remote arbeiten für uns viele Vorteile, aber nur wenig Nachteile bringt. Beispielsweise haben wir wenig Probleme Fachkräfte zu finden.

Remote Work Best Practice Case: / gebrüderHeitz bei der Arbeit
/gebrüderHeitz … bei der Arbeit

Das ist natürlich ein unglaublich wichtiger Vorteil in diesen Zeiten!
Wie funktioniert Eure Arbeitsweise im Alltag?

Wir sind in 3 Teams aufgeteilt, die sich jeweils komplett selbst organisieren (bis hin zu Lohn und Urlaubstage). Unsere Haupkommunikationsplattform ist Slack. Daneben nutzen wir Zoom und Google Meet, Trello, github und Notion. Da wir teilweise auch in unterschiedlichen Zeitzonen arbeiten, sind dezentrale Kommunikationsmittel und Dokumentation sehr wichtig für uns.  

Gibt es bei Euch so etwas wie einen üblichen Tagesablauf oder Routinen wie Stand-ups, Retros oder Ähnliches?

Das schwankt von Team zu Team und Projekt zu Projekt. Unternehmensweit haben wir ein wöchentliches Meet&Greet bei dem es vor allem um privaten und sozialen Austausch geht. Daneben treffen wir uns einmal im Monat alle zum Unternehmensmeeting. Hier tauschen wir Kennzahlen und Unternehmensseite Infos und Learnings aus. Im Wechsel dazu treffen wir uns alle 4 Wochen zum Teams-Austausch via Zoom, bei dem Vertreter von jedem Team wichtige Sachen diskutieren.

Remote Work Best Practice Case: / gebrüderHeitz ... bei der virtuellen Beach-Party
/gebrüderHeitz … bei der virtuellen Beach-Party

Mit welchen Maßnahmen sorgt Ihr für die Mitarbeiterbindung, die Motivation im Team und dass niemand unter Isolation leidet oder Gefahr läuft unbemerkt krank zu werden?

Durch unsere Arbeit in den kleinen Teams ist keiner allein und geht auch keiner unter. Wir versuchen uns einmal in der Woche zum Meet&Greet zu treffen. Das ersetzt im Grunde das „Schwatzen an der Kaffeemaschine“. Unternehmensweit machen wir regelmäßige Team-Veranstaltungen (Sommerfest, Weihnachtsfeier). Außerdem versuchen wir uns einmal pro Jahr live zu treffen.

Welche Tools setzt Ihr im täglichen Arbeitsalltag für die Zusammenarbeit ein?

Slack, Zoom, Google Meet, around, Trello, github, Notion, geekbot

Setzt Ihr auf bestimmte Methoden wie OKR, oder Ähnliches?

Wir bedienen uns an verschiedenen Methoden und Frameworks und ziehen die für uns relevanten Dinge raus.

Setzt Ihr ein Tool ein, um die Zufriedenheit Eurer Mitarbeiter zu messen?

Nicht wirklich die Zufriedenheit, aber wir nutzen geekbot, um eine wöchentliche Teambefragung durchzuführen.

Welche Erfahrungen macht Ihr bezüglich der Produktivität in Eurem Unternehmen, während der Großteil der Belegschaft nicht physisch zusammenarbeitet? Bemerkt Ihr Effekte beispielsweise bei der Mitarbeiterzufriedenheit, dem Mitarbeiter-Engagement, in der Kommunikation oder der Unternehmenskultur (seitdem Ihr remote- / hybrid arbeitet)?

Der Prozess ging bei uns zu schleichend und das Team hat sich in der Zeit auch geändert. Insofern ist ein direkter Vergleich nicht so einfach möglich. Die Produktivität ist bei uns nicht niedriger als in vergleichbaren Agenturen. Schwierig ist es allerdings ein Wir-Gefühl und eine tiefe persönliche Beziehung unter den Kollegen aufzubauen.

Was sagen Eure Kunden zu Eurer Arbeitsweise?

Wir gehen damit von Anfang an sehr offen um und haben deshalb durchweg Kunden, die keinerlei Problem mit unserer Arbeitsweise haben. Unsere größeren und langjährigen Kunden sind mit uns in die Situation hineingewachsen, und arbeiten selbst auch teilweise remote beziehungsweise standortübergreifend.

Remote Work Best Practice Case: / gebrüderHeitz Team

Welche Pläne gibt es bei Euch, um die Zusammenarbeit oder vielleicht sogar die Wirtschaftlichkeit Eures Unternehmens weiter zu optimieren?

Wir haben vor ein paar Monaten angefangen in den beschriebenen Kleinteams zu arbeiten und haben hier bisher gute Erfahrungen gemacht. Ansonsten sind wir sehr Änderungsaffin, wir haben keinen fertigen 5 Jahres-Plan, sondern probieren neue Prozesse/Tools einfach aus und behalten was passt.

Was würdet Ihr Unternehmen raten, die gerne auf Remote Work oder Hybrid Work umsteigen wollen, aber noch ganz am Anfang stehen?

Remote Work braucht Vertrauen, wenn das vorhanden ist, bietet es aber sehr viel Potenzial. Lasst euch einfach auf das Experiment ein und fangt an. Je weniger ihr euch seht, desto wichtiger ist, dass Kompetenzen und Verantwortlichkeiten klar verteilt sind und dass auch das soziale nicht vergessen geht.

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