Menschen, geboren zwischen 2010 und 2025, gehören zur Generation Alpha. Obwohl ein Teil dieser Menschen bisher nicht existiert, prägen sie bereits die Arbeitsmodelle von morgen. Wir werfen einen Blick darauf, was die Gründe dafür sind. Und was Unternehmen schon heute tun können, um sich auf diese Veränderungen vorzubereiten.
Generationen und ihre Unterschiede
Seit vielen Jahrzehnten teilen Marketing, Soziologen und Demografieforscher Geburtsjahrgänge in Generationen mit bestimmten charakteristischen Merkmalen ein. Bezeichnungen wie Boomer, X, Y, Z und Alpha kategorisieren Menschen nach Geburtsjahr. Einerseits ist es korrekt, dass diese Menschen mit dem Geburtsjahr eine Gemeinsamkeit aufweisen. Andererseits werden unzählige Merkmale, individuelle Unterschiede sowie die Vielschichtigkeit jedes Einzelnen stark vereinfacht. Obwohl hilfreich, übersieht die Einteilung in Generationen die Einzigartigkeit jedes Individuums.
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Dennoch bringt die Einteilung nach Geburtsjahren noch eine weitere Gemeinsamkeit mit sich. Der Zeitgeist, in der die jeweilige Generation aufwächst, prägt selbstverständlich ihr Verhalten sowie Auftreten, die Umgangsformen, Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten. So gesehen ermöglicht die Unterteilung der Generationen, Annahmen über zukünftige Entwicklungen. Und ein Teil dieser Annahmen wird mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit eintreffen.
Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen
Die Generation Y ist die erste Generation, die in der Ära des Internets und der sozialen Medien aufwuchs. Das prägt ihre Art zu leben und kommunizieren stark. In der Tat hat sich das Mediennutzungsverhalten in dieser Zeit, für die zwischen 1980 und 1995 geborenen Menschen, verändert. Ein Großteil dieser Digital Natives, wie die Generation auch heißt, wächst in einer Zeit des Übergangs auf. Festnetz und Telefonzellen verschwinden in den 90ern. Gleichzeitig beginnt das Video-on-Demand Zeitalter und erste, vereinzelte Blogs kommen auf. ICQ revolutioniert ab 1996 die Kommunikation. Historisch gesehen bildeten diese Entwicklungen die Vorläufer von Web 2.0 und Social Media. Krisen wie Finanzen, Klima, Corona und Krieg prägen zunehmend nachfolgende Generationen. Wir können davon ausgehen, dass auch heutige technologische Entwicklungen (AR, VR, Metaverse, KI etc.) die nachfolgende Generation Alpha prägen. All diese Entwicklungen beeinflussen stets auch unsere Arbeitswelt.
Generation Alpha New Normal
Mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie wurde auch der Begriff „New Normal“ populärer. Er beschreibt die disruptive Veränderung, die unter anderem das SARS-CoV-2 Virus mit sich brachte. Von heute auf morgen veränderte es die Welt. Und auch, wenn das New Normal inzwischen Alltag ist, wird es unsere Welt auf lange Sicht weiterhin prägen. Das erfolgt unter anderem durch die Menschen, die in den kommenden Jahren das erste Mal in den Arbeitsmarkt eintreten. Kinder lernen viel über Arbeit und deren Funktion durch ihre Familie. Und so wächst gerade eine Generation auf, für die Begriffe wie Home-Schooling, Home-Office und Hybrid-Work zum alltäglichen Vokabular gehören. Viel wichtiger als das Vokabular ist jedoch, dass sie diese Arbeitsmodelle gewissermaßen schon selbst nutzten – auch unabhängig von den Berufen der Eltern, die selbstverständlich längst nicht immer Home-Office tauglich sind. Doch es ist kein Hellseher nötig, um zu sehen, dass diese Arbeitsmodelle für die Generation Alpha schon heute „normal“ sind. Aus eigener Erfahrung kennen sie die Licht- und Schattenseiten dieser Modelle. Genauso wie frühere Generationen um die Aspekte von Arbeit ihrer Vorgängergenerationen wussten. Entsprechend können wir also davon ausgehen, dass die Generation Alpha voraussichtlich offen gegenüber flexiblen Arbeitsmodellen wie Hybrid Work ist. Sie gewöhnen sich außerdem daran, dass Arbeit von überall aus möglich ist. Sie werden Arbeitgeber suchen, die Flexibilität, Work-Life-Balance, Selbstbestimmung, Wertschätzung, Wohlbefinden, Menschlichkeit, Purpose, Nachhaltigkeit, soziale und ökologische Verantwortung etc. bieten. Von der Affinität zu Technologie und digitalen Tools ganz zu schweigen. Unternehmen sollten daher bereits jetzt in diese Anforderungen investieren, um später nicht einem Nokia Moment zu erliegen.
So rüsten sich Arbeitgeber für die Generation Alpha
Im Folgenden betrachten wir 4 Aspekte, deren Weiterentwicklung sich für Arbeitgeber nicht nur im Hinblick auf die Generation Alpha lohnen. Auch im Kampf gegen den Arbeits- und Fachkräftemangel erweisen sich die Punkte für Unternehmen als hilfreich.
1. Schaffung einer inklusiven, menschlichen und wertschätzenden Unternehmenskultur: Die Beeinflussung der Unternehmenskultur zählt zu den langfristigsten Anstrengungen in der Entwicklung von Organisationen. Ihr gilt daher unser erster Blick. Unternehmen profitieren von der Förderung einer offenen und inklusiven Unternehmenskultur, die Wertschätzung, Vielfalt und unterschiedliche Perspektiven schätzt. Das trägt dazu bei, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und die Motivation und Produktivität der Mitarbeitenden zu steigern. Im Beitrag „Unternehmenskultur verstehen und gestalten: Erfolgsfaktor für eine positive Arbeitsumgebung“, gehen wir genauer darauf ein, wie Arbeitgeber ihre Unternehmenskultur positiv beeinflussen können. Außerdem empfehlenswert: das Diversity Whitepaper des Queb Bundesverband mit vielen praktischen Tipps zur Umsetzung von Diversity & Inclusion in Unternehmen.
2. Förderung von flexiblen Arbeitsmodellen und Work-Life-Balance: Mit dem Eintritt der Generation Alpha in den Arbeitsmarkt, werden gleichzeitig überproportional viele Baby Boomer diesen verlassen. Der Fachkräftemangel nimmt dann spürbar zu. Je mehr sich die jüngere Generation an flexible Arbeitsmodelle gewöhnt, desto mehr wählen sie solche Jobs. Das gilt nicht nur für Modelle wie Hybrid-Work oder Remote Work. Es schließt auch die Bereitschaft mit ein, vermehrt Teilzeitkräfte und Quereinsteiger zu rekrutieren. Dasselbe gilt für Wiedereinsteiger (Re-Hirings), ältere Menschen mit wertvoller Erfahrung sowie Menschen mit Einschränkungen. Hier gibt es viel zu tun.
3. Investition in digitale Technologien: Die Digitalisierung nimmt kein Ende, weshalb Unternehmen auch weiterhin in die Digitalisierung von Arbeitsumgebungen und -prozessen investieren sollten. Nur so können sie langfristig den Anforderungen der Generation Alpha entsprechen. Dies beinhaltet unter anderem die Bereitstellung von modernen Tools und Plattformen für die (asynchrone) Zusammenarbeit, virtuelle Kommunikation und Projektmanagement.
4. Fokus auf Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung: Neben dem Gehalt und Jobsicherheit nehmen Aspekte wie Purpose bei der Auswahl von Arbeitgebern zu. Die Daten zeigen diese Tendenz seit Jahren. Um bei Generation Alpha zu punkten, sollten Unternehmen soziale und ökologische Nachhaltigkeit sowie gesellschaftliches Engagement in ihr Geschäftsmodell einbinden. Dies kann beispielsweise durch die Einführung umweltfreundlicher Praktiken, soziales Engagement oder Corporate Social-Responsibility-Maßnahmen erfolgen. Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang die “Be a future maker“ Nachwuchskräfte Studie der Deutsche Telekom. Sie ist einige der wenigen Studien, eines Arbeitgebers, die sich systematisch auf die Befragung ihrer Nachwuchskräfte konzentriert. Bereits 2023 stellten 4810 befragte Telekom-Nachwuchskräfte, größtenteils der Gen Z angehörig, Gesundheit als ihren höchsten Wert dar. Das Gehalt folgt an zweiter Stelle. Die Plätze drei, vier und fünf belegen die Werte: Familie, fester Arbeitsvertrag, Freunde. Auch in anderen Studien finden sich deutliche Hinweise darauf, dass Entscheidungen, die zur Wahl des Arbeitgebers führen, zunehmend häufig auf Werten basieren, die in der Vergangenheit eine untergeordnete Rolle spielten. Vorn mit dabei ist etwa die soziale Verantwortung, die ein Unternehmen übernimmt. Oder Werte wie Nachhaltigkeit, Purpose oder Diversität.
Zusammenfassung
Die Generation Alpha (zwischen 2010 und 2025 geboren) wird die Arbeitsmodelle von morgen maßgeblich prägen. Während sie aufwachsen, sind Home-Schooling, Home-Office oder Hybrid Work bereits Teil ihres Alltags. Unternehmen können sich schon heute auf die Bedürfnisse dieser Generation vorbereiten. Angehörige der Gen Alpha bevorzugen voraussichtlich eine wertschätzende Unternehmenskultur, Flexibilität sowie Work-Life-Balance. Sie bringen eine hohe technologische Affinität mit und schätzen einen Fokus auf Nachhaltigkeit sowie gesellschaftliche Verantwortung. Durch inklusive Kultur, flexible Arbeitsmodelle, Investitionen in Technologie und Nachhaltigkeit bleiben Unternehmen als Arbeitgeber auch zukünftig relevant für die Generation Alpha.
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Die Generation Alpha bezeichnet die demografische Kohorte, die nach der Generation Z folgt. Dies umfasst Kinder, die in den frühen 2010er Jahren bis zur Mitte der 2020er Jahre geboren wurden. Als erste Gruppe, die vollständig im 21. Jahrhundert geboren wurde, werden diese Individuen als technisch versiert und die am stärksten vernetzte Generation aller Zeiten angesehen.
Die Generation Alpha beginnt je nach Quelle typischerweise mit Geburten ab dem Jahr 2010 oder 2011 und wird voraussichtlich bis ungefähr 2025 dauern.
Obwohl es noch einige Jahre dauern wird, bis die Generation Alpha die Arbeitswelt betritt, wird erwartet, dass ihre Prägung durch Technologie, soziale Medien und ein globales Umfeld eine Präferenz für flexible Arbeitsbedingungen, die Betonung auf Work-Life-Balance und eine starke Affinität zu ethischen und nachhaltigen Geschäftspraktiken mit sich bringt.
Die Generation Alpha wächst in einer Welt auf, in der digitale Technologien allgegenwärtig sind. Ihr Zugang zur Information ist nahezu unbegrenzt und ihre Erwartungen an Interaktivität und Vernetzung sind höher als bei früheren Generationen. Sie erleben auch eine zunehmend multikulturelle und sozial vernetzte Gesellschaft mit einer Vielzahl von Einflüssen.
Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, dass die Generation Alpha eine hohe Technologieaffinität und ein intuitives Verständnis für digitale Tools mitbringen wird. Diese Generation wird sehr wahrscheinlich flexible und remote Arbeitsmöglichkeiten, flache Hierarchien und kollaborative Umgebungen bevorzugen. Zudem legt Generation Alpha Wert auf soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit in Unternehmenskulturen. Arbeitgeber sollten sich auf eine Belegschaft vorbereiten, die kontinuierliches Lernen, persönliche Entwicklung und sinnhafte Arbeit erwartet. Innovation, Anpassungsfähigkeit und ein dialogorientierter Leadership-Stil werden Schlüsselaspekte sein, um die Talente und das Potenzial dieser Generation voll zu aktivieren.
Seit vielen Jahrzehnten teilen Marketing, Soziologen und Demografieforscher Geburtsjahrgänge in Generationen mit bestimmten charakteristischen Merkmalen ein. Bezeichnungen wie Boomer, X, Y, Z und Alpha kategorisieren Menschen nach Geburtsjahr. Einerseits ist es korrekt, dass diese Menschen mit dem Geburtsjahr eine Gemeinsamkeit aufweisen. Andererseits werden unzählige Merkmale, individuelle Unterschiede sowie die Vielschichtigkeit jedes Einzelnen stark vereinfacht. Obwohl hilfreich, übersieht die Einteilung in Generationen die Einzigartigkeit jedes Individuums.
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