Remote Work

Remote Work Best Practice Case: Wildling Shoes – vom Start-up zum Remote-first Arbeitgeber

Dominik Bernauer
Workdate - Remote Work Best Practice Case Wildling Shoes – vom Start-up zum Remote-first Arbeitgeber

Wildling Shoes, als Start-up aus dem Homeoffice gegründet, hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem idealen Remote-first Arbeitgeber entwickelt. Wie das ging und was dafür nötig war, zeigt unser Beitrag.

Das Unternehmen mit Sitz in Engelskirchen im Bergischen Land produziert nachhaltige Minimal-Schuhe, unter anderem mit Naturmaterialien aus kontrolliertem Anbau sowie unter fairen Arbeitsbedingungen. Zu Beginn ging es um Schuhe für Kinder. Inzwischen ist das Angebot deutlich gewachsen und bietet Produkte für die ganze Familie. 2021 erhielt Wildling den deutschen Gründerpreis

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Vom Start-up zum überregionalen Arbeitgeber

Anna Yona und ihr Mann Ran haben das Unternehmen 2015 mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne gegründet. Das verschafft dem Unternehmen bis heute ausreichend Freiheiten, was den beiden Gründern sehr am Herzen liegt. Anna und Ran sind Quereinsteiger in Sachen Schuhe. Anna betont im eigenen Blog immer wieder, wie wichtig ihnen Freiheit ist. Durch diese Art zu leben und zu arbeiten, bietet sich Freiheit nicht nur für ihre Familie mit drei Kindern, sondern auch für alle Mitarbeiter von Wildling Shoes. Denn Anna und Ran sind so überzeugt von dieser Arbeitsweise, dass sie diese Freiheit auch konsequent an ihre Mitarbeiter weitergeben. 

Mitarbeiter und Work-from-Anywhere: Mehr Diversität am Arbeitsplatz geht nicht

Wildling Shoes hat derzeit mehr als 200 Mitarbeiter, wovon ein Großteil – selbst in den strategischen Bereichen des Unternehmens – in Teilzeit arbeitet. 72 Prozent der Mitarbeiter arbeiten im Homeoffice. Die übrigen 28 Prozent arbeiten im Lager oder in Geschäften. Nur 47 Prozent der Mitarbeiter arbeiten Vollzeit, die entsprechende Mehrheit ist in Teilzeit tätig. 

Unabhängig von der Anzahl ihrer Wochenstunden, dürfen alle Mitarbeiter darüber hinaus selbst entscheiden, wann und von welchem Ort sie gerne arbeiten möchten. 

Zwar verfügt das Unternehmen grundsätzlich über einige Büroarbeitsplätze, die meisten Mitarbeiter entscheiden sich dennoch für Remote Work. Das liegt letztlich auch an der Tatsache, dass die Mitarbeiter des Unternehmens über ganz Deutschland verteilt wohnen. Einige arbeiten sogar dauerhaft außerhalb des Landes. Das Motto lautet: Arbeit ist, wo Internet ist. Hier gibt es ein paar Beispiele für Arbeitsplätze von Wildling Mitarbeitern.

Remote Work Best Practice Case: Wildling Shoes – vom Start-up zum Remote-first Arbeitgeber

Dezentrale Arbeit mit Mitarbeitern im Mittelpunkt

Zwar gibt es auch feste Termine, die so etwas wie die Kernarbeitszeit bei Wildling Shoes sind. Aus Sicht des Unternehmens gibt es jedoch keinen Grund für eine 9-to-5 Arbeitskultur. Einige “Widlinge”, wie Wildling Shoes seine Mitarbeiter liebevoll nennt, haben sich zu Communitys zusammengefunden, die gemeinsam in Coworking-Spaces arbeiten. Solche Communitys existieren beispielsweise in Berlin und Köln.

Etwa alle sechs Wochen gibt es darüber hinaus ein gemeinsames Vor-Ort-Meeting in Euskirchen für alle Mitarbeiter. Die Treffen dienen zum Austausch, Workshops oder zum Onboarding neuer Wildlinge. Das Wildling Team ist also dezentral organisiert und gehört damit in unsere Kategorie “Remote first”.

Über den Erfolg des Unternehmens entscheidet das gemeinsame Ziel, nicht der Ort zur Verrichtung der Arbeit. 

Mit welchen Tools arbeitet Wildling Shoes?

Durch den Einsatz der “Objectives and Key Results” Methode haben alle Mitarbeiter die Ziele stets klar vor Augen. Das ist wichtig, wenn der gemeinsame, physische Büroalltag fehlt und Arbeit zu einem großen Teil asynchron stattfindet. 

Wilding baut in der dezentralen Zusammenarbeit weiterhin auf eine Reihe von Tools, die sie kreativ Art einsetzen. 

Für das Projektmanagement kommt Asana zum Einsatz. Es dient zur Aufgabenverteilung, Terminvereinbarung sowie der Festlegung einzelner Arbeitspakete. Weiterhin nutzt Wildling Asana aber auch als eine Art Wiki zum Wissensmanagement. Die Wildlingpedia enthält alles Wissenswerte für den Alltag im Unternehmen, etwa Anleitungen zum Eintragen von Urlaubszeiten.

Um an gemeinsamen Zielen zusammenzuarbeiten, setzt Wildling auf Produkte von Google. Das gesamte Dokumentenmanagement inklusive Tabellen und Präsentationen sind im Google Drive zusammengefasst. Besprechungen finden über Google Meet statt, während die Mitarbeiter gleichzeitig in Echtzeit in den Dokumenten arbeiten können. 

Weiterhin setzt Wildling auf Slack als virtuellen Ersatz für die klassische Kaffeeküche. Hier gibt es sowohl Themen- als auch teambezogene Chaträume. Slack wird sowohl für Absprachen als auch für den sozialen Austausch im Team genutzt. 

Für administrative Aufgaben wie Arbeitszeiterfassung, Urlaubsplanung oder Krankheitstage kommt Papershift zum Einsatz. Wer denkt, diese Aufgaben würden von einer Person oder Abteilung übernommen, liegt falsch. Bei Wildling sind die Mitarbeiter selbst dafür verantwortlich, ihre Zeiten einzutragen. Self-Service ist das Wort der Stunde.

Anna sagt dazu folgendes: 

“Wir dürfen ruhig von der Prämisse ausgehen, dass Menschen gern arbeiten und nicht dazu gezwungen werden müssen – wenn sie einen Sinn in ihrer Arbeit sehen und diese ihren Stärken entspricht.”

Auch beim Thema Karriere beziehungsweise Recruiting geht das Unternehmen unkonventionell vor. Gesucht wird nicht etwa per Stellenanzeige für einzelne Jobprofile, sondern nach “Passung”. Als interessierter Kandidat reicht man eine Initiativbewerbung ein, entweder für die Showrooms, das Atelier in Köln oder  ausdrücklich für zu Hause (Remote). Die ganze Stellenanzeige von Wildling Shoes gibt es hier.

Wir von Workdate sind der Meinung: Bei Wildling könnten sich andere Unternehmen gern mal eine Scheibe abschneiden!

Case Zusammenfassung

Name des Unternehmens: Wildling Shoes GmbH

Gründung des Unternehmens: 2015

Sitz des Unternehmens: Engelskirchen, Deutschland

Anzahl Mitarbeiter: > 200

Art der Arbeit / Unternehmenskategorie: Remote-first

Eingesetzte Tools / Methoden:

Bildquelle: Nick Seagrave on Unsplash

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