Hybrid Work? Oder sogar remote-first?
Wie das Arbeitsmodell der Zukunft aussieht, lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten. Die Bedürfnisse von Unternehmen und Arbeitnehmern sind dafür viel zu individuell.
Klar ist aber, dass der Trend zum Homeoffice sich fortsetzt. Das zeigen unter anderem die gerade im Mai 2022 vom ifo-Institut veröffentlichten Zahlen zum Thema Homeoffice-Nutzung. Ihnen zufolge bleibt die Homeoffice-Nutzung auf einem stabilen Niveau, obwohl die Homeoffice-Pflicht in Deutschland am 20.03.2022 endete.

Mitarbeiterbindung ist das neue Recruiting
Rückblickend war schon kurz nach Beginn der Pandemie klar, dass Corona unsere Arbeitswelt auf den Kopf stellen würde. Technische Hürden, zuvor gerne als Argument gegen eine massenhafte Homeoffice-Nutzung ins Feld geführt, kommen seitdem jedenfalls nicht mehr infrage. Auch die Produktivität hat laut etlichen Erhebungen nicht unter dem Umzug ins Homeoffice gelitten.
Die Frage, ob Homeoffice-Nutzung unterstützt oder unterbunden werden soll, stellt sich für Unternehmen nicht mehr. Der Übergang zum Bewerbermarkt ist längst vollzogen. Die Bewerber haben nun das Sagen. Sie geben den Ton an und entscheiden, welcher Job und welche Arbeitsbedingungen ihnen gefallen. Der Rest wird ausgefiltert. Neue Arbeitskräfte sind in Zeiten der Arbeiterlosigkeit entsprechend schwer zu finden und unbesetzte Stellen für Unternehmen äußerst kostenintensiv. Die Frage lautet also, was können Arbeitgeber tun, um Mitarbeiter zu binden?
Homeoffice-as-a-Service: der neue Firmenwagen
Das Job-Rad, ein geleastes Fahrrad, bezahlt vom Arbeitgeber, stand in den letzten Jahren hoch im Kurs. Der Firmenwagen ist ohnehin kontinuierlich unattraktiver geworden. Die veränderten Ansprüche nachwachsender Generationen sowie die Klimakrise tragen ihren Teil dazu bei. Möglicherweise ist Homeoffice-as-a-Service jetzt das neue Job-Rad. Bei Betrachtung des Marktgeschehens lässt sich dieser Eindruck jedenfalls gewinnen. Gleich mehrere Anbieter versuchen sich derzeit mit unterschiedlichen Ansätzen an diesem Konzept. Einige bieten universelle Shops, in dem Arbeitgeber oder Arbeitnehmer passende Möbel aussuchen können. Andere setzen individuell für Kunden gebrandete Onlineshops ein. Unterm Strich kommt das etwa auf dasselbe heraus: Die Möbel werden für einige Jahre geleast und können anschließend zurückgegeben oder behalten werden.
Zurückgegebene Möbel werden bestenfalls refurbished und erneut eingesetzt. Das ist ressourcenschonend in ökonomischer wie ökologischer Hinsicht. Einige Anbieter geben Serviceversprechen, bauen die Möbel auf oder bieten Weiterbildungsmöglichkeiten in Sachen Ergonomie und Gesundheit am Arbeitsplatz an.
Bei der angebotenen Ausstattung umfasst die Bandbreite quasi alles, was zum Büro dazu gehört. Von Bürostühlen über höhenverstellbare Schreibtische mit und ohne Rollen, Rollcontainer, Schreibtischlampen oder gleich die ganze Raumbeleuchtung ist alles dabei. Im Falle von Lendis gehören auch Geräte wie Telefone oder Laptops dazu.
3 Beispiele für Homeoffice-as-a-Service Anbieter:
Ist Homeoffice-as-a-Service also die Zukunft des Büros?
Mitarbeiter haben inzwischen sehr konkrete Erwartungen an ihren Arbeitsplatz. Nicht nur die 5-Tage-Woche ist ein Wackelkandidat. Loyalität und Mitarbeiterbindung stehen und fallen mit den Arbeitsbedingungen. Selbst in der Produktion gibt es gute Ansätze für die 4-Tage-Woche. Menschen verbringen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Lebenszeit mit Arbeit. Da liegt es auf der Hand, dass ein qualitativ hochwertiger und ergonomischer Arbeitsplatz hohen Einfluss auf Zufriedenheit und Produktivität hat. Arbeitgeber tun gut daran, Bedürfnisse und Gesundheit ihrer Mitarbeiter ernst zu nehmen. Weniger Rückenschmerzen – mehr Zufriedenheit; wer wünscht sich das nicht? Homeoffice-as-a-Service ist nur eine von vielen Optionen, wie unser Arbeitsplatz in Zukunft besser sein kann. In jedem Fall ist es aber eine Option, die bedeutsamer wird, je mehr Menschen zu Hause arbeiten. Arbeitgeber würden sich einen Gefallen tun, wenn sie ihre Mitarbeiter bei der Einrichtung des Homeoffices unterstützen.
Virtuelles Kaffee-Roulette im Homeoffice
Zufällige Begegnungen am Kaffeeautomaten, gemeinsame Mittagspausen in der Kantine oder kurze Gespräche auf dem Flur – all das fällt zuzeit weg. Helft euren Mitarbeitenden dabei, den persönlichen Kontakt zu KollegInnen aufrechtzuerhalten. Workdate wählt Teilnehmende nach dem Zufallsprinzip aus und organisiert virtuelle Kaffeepausen via Microsoft Teams, Zoom, Google Meet oder WebEx.
Bildquelle: ergonofis on Unsplash
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